Juvenile aseptische Osteonekrosen:
ist die Blutversorgung des heranwachsenden Knochens gestört kann es zu einem Untergang des Knoches kommen. Juvenil bedeutet: im Kindesalter auftretend. Für bestimmte Lokalisationen der Gewebsuntergänge gibt es bestimmte typische Altershäufigkeiten.
Aseptisch bedeutet, dass für diese Durchblutungsstörungen des Knochens keine Keime verantwortlich sind. Sonst wäre dies eine septische Knochennekrose nach stattgehabter Osteomyelitis.
Während des Wachstums kann es zu einem Missverhältnis zwischen Krafteinwirkungen auf den Knochen und seiner erforderlichen Blutversorgung kommen.
Ein Beispiel hierfür wäre eine Nekrose der Schienbeinapophyse (Ansatz des Patellarbandes am Unterschenkel) bei jungen Fußball / Hockeyspielern/innen. Diese Nekrose wird Morbus Osgood- Schlatter genannt.
Weitere Formen:
-die Nekrose des Oberschenkelkopfes (M. Perthes) tritt am häufigsten auf. Betroffen sind vorwiegend Jungen im Alter zwischen 3-7 Jahren. Die Kinder haben Schmerzen bei der Belastung des Beines.
Im Röntgenbild fällt eine zunehmende Deformierung des Hüftkopfes auf. Therapie: zunächst Entlastung, bei schweren Verläufen kann eine Operation notwendig sein.
-die Nekrose des Kahnbeins am Fuß (M Köhler) Hiervon sind Kinder im Alter von 3-8 Jahren betroffen. Als Symptome können hier schmerzhafte Schwellungen auftreten. Therapie: Einlagenversorgung.
-die Nekrose von Mittelfußköpfchen (M Freiberg oder M Köhler 2) tritt meist bei Mädchen in der Pubertät auf. Auch hier werden bewegungsabhängige Schmerzen mit Schwellungen gesehen.
Therapie: Entlastung durch Einlagen oder spezielle Schuhe.
-die Apophysitis calcanei ist durch eine Verknöcherungsstörung der Ferse, im Bereich des Achillessehnenansatzes, gekennzeichnet.
Therapie: Ruhigstellung in einem Gipsschuh oder eine Absatzerhöhung für mindestens 4 Wochen.
Die genannten Nekrosen betreffen die untere Extremität, die Nekrosen der oberen Extremität treten insgesamt seltener auf. Beispiele hierfür wären der M Panner: Nekrose des Oberarmkopfes oder der M Kienböck: als Nekrose des Mondbeines an der Hand.
Insgesamt haben die genannten Erkrankungen bei Kindern unter 10 Jahren eine gute Prognose. Wichtig hierfür ist eine rasche Diagnosestellung mit einem frühen Therapiebeginn.
