Interview mit dem Profifußballer Mohamed Redjeb
Hallo Mohamed, wir freuen uns, dich als Profisportler in unserer Orthopädie Praxis für ein Interview begrüßen zu dürfen.
Bei welchen Vereinen hast du schon gespielt?
Mohamed: Das sind einige, vielleicht nur die wichtigsten Stationen: Viktoria Köln, Alemania Aachen, VfB Homberg/Duisburg und aktuell in den USA bei Tormenta FC/Georgia (www.tormentafc.com).
Welche Position spielst du?
Mohamed: Am liebsten die zentrale Position in der Innenverteidigung, defensives Mittelfeld.
Schon in der Jugend?
Mohamed: Wenn man jünger ist, dann probiert man sich meistens auf verschiedenen Positionen aus, da habe ich schon als Torwart oder Stürmer gespielt. Doch ab der Zeit, als ich als Profi leistungsbezogen gespielt habe, haben sich die Positionen Innenverteidiger und defensives Mittelfeld gefestigt.
Das sind ja sehr laufintensive Postionen?
Mohamed: Ja, das stimmt, im Mittelfeld noch mehr als in der Verteidigung, da muss man schon einige Kilometer abspulen.
Pressing wird aktuell von vielen Mannschaften gespielt.
Mohamed: Es wird oft mit der Dreierkette gespielt, da ist der Aussenverteidiger fast auch ein Aussenstürmer, bleibt aber auch in der Verantwortung für die Defensive.
Wie ist der Trainingsaufbau aktuell gestaltet?
Mohamed: Tägliches Training auf dem Platz, 2x in der Woche extra Fitnesseinheiten im Studio, da gibt es verschiedene Schwerpunkte individuell angepasst auf den jeweiligen Spieler. Um Dysbalancen zu vermeiden, werden die verschiedenen Körperregionen je nach Bedarf trainiert. In Amerika wird mit Sportpsychologen gearbeitet, um auch mentale Stärke zu erreichen. Es finden Videoanalysen und Einzelgespräche statt. Das läuft sehr diskret ab, man kann in den Gesprächen auch private Situationen besprechen.
Was macht einen guten Trainer aus?
Mohamed: Im Profibereich gehst du davon aus, dass ein Trainer das nötige Know How beherrscht. Er muss den Spielerkader kennen und verstehen, eine Mannschaft optimal und individuell auszurichten. Ganz wichtig ist auch die menschliche Seite, soziale Kompetenz. In den Punkten unterscheiden sich die Toptrainer.
Medizinische Betreuung – wie findet die statt?
Mohamed: Die großen Checks finden meistens in der Sommervorbereitung oder Winterpause statt. Körperfett- und kardiologische Untersuchungen, Laktatmessungen, in der Saison physiotherapeutische Betreuung, der Verein kooperiert mit verschiedenen medizinischen Fachleuten wie Osteopathen, Zahnärzten, Allgemeinmedizinern usw.
Du spielst in der amerikanischen USL League, wo liegen die Unterschiede zur Bundesliga?
Mohamed: In der Bundesliga wird mehr auf Taktik und Technik Wert gelegt. In Amerika ist das Spiel sehr viel physischer. Das sieht man auch an den Trainingsinhalten. In Deutschland waren wir vielleicht nicht so oft im GYM. In Amerika ist man zusätzlich zum Training auf dem Platz, 4-5 Mal noch beim Krafttraining. In Deutschland setzt man dafür lieber auf eine Videoanalyse. In Deutschland ist Fussball die Nr. 1 Sportart, in den USA sind andere Sportarten auf den ersten Plätzen, wie Basketball oder American Football.
Was ist dein nächstes sportliches Ziel?
Mohamed: Im Fussball schmiede ich keine langfristigen Pläne, da denke ich aktuell immer von Jahr zu Jahr. Für mich ist es wichtig, den Spaß und die Freude am Fussball zu behalten, dass ich glücklich bin mit dem Ort wo ich bin und meinem sozialen Umfeld. Sehr gerne möchte ich noch weitere Orte, Mannschaften, Trainer und Fans kennenlernen.
Du bist auch neben dem Fussball beruflich sehr aktiv.
Mohamed: Ja, ich habe aktuell meinen Master International Business abgeschlossen. Ich habe parallel immer meine schulischen Ausbildungen voran getrieben. Fussball ist nicht ewig, und als Fussballer hat man keine 40-Stunden-Woche wie ein normaler Arbeiter, da bleibt schon Zeit, um seine Interessen zu verfolgen.
International Business und Profifussball passt doch auch, oder?
Mohamed: Ja, ich möchte auf jeden Fall später in der Branche bleiben, z.B. als Sportmanager in einem Profiverein, Spielerberatung. Das nimmt mir auch den Druck, nur als Spieler vom Fussball abhängig zu sein.
Vielen Dank Mohamed, wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg!